Forum

Bildungssysteme in der Dauerkrise (Dienstag, 14.15 - 18.00 Uhr)

Im öffentlichen und politischen Diskurs wurden und werden die Verhältnisse in Bildungssystemen fast universell als krisenhaft wahrgenommen. Zufriedenheit mit den Bildungsangeboten, der Ausstattung der Schulen, den vorgegeben Bildungswegen und dem Output des Bildungssystems gibt es selten und wenn, dann nur unter Vorbehalt. Dieses Phänomen bildet den Ausgangspunkt des Forums ?Bildungssysteme in der Dauerkrise?, das im Rahmen des Soziologiekongresses durch das Institute of Education and Society der Universität Luxemburg ausgerichtet wird. Aus international-vergleichender Perspektive sollen zum Einen die Ähnlichkeiten und Verschiedenheiten der europäischen Bildungssysteme diskutiert werden. Im Rahmen mehrerer Forschungsstatements aus dem engeren und weiteren Umfeld des Institute of Education and Society werden die Entstehung der Bildungssysteme, ihre konzeptionelle Ausgestaltung, ihre Beziehung zu Bildungsungleichheiten und sozialer Ungleichheit (als Kerninteressen der Soziologie) sowie Diskurse um Bildungssysteme und ?reformen in den Blick genommen. Zum Anderen soll auch die politische Perspektive einbezogen werden, in dem im Rahmen einer Podiumsdiskussion mit politischen Entscheidungsträgern und ?trägerinnen über Krisenrhetoriken, Bildungsreformen und die wohl unendliche Suche nach dem ?idealen System? diskutiert und dabei nicht zuletzt die Rolle der Wissenschaft erörtert wird. Abgerundet wird das Forum durch einen Gastvortrag zum Sinn und Unsinn von Bildungsreformen aus amerikanischer Sicht durch den international herausragenden Forscher David F. Labaree (Stanford).

Überblick

Beiträge 14.15-15.30
Konjunkturen der Krisenrhetorik
Thomas Lenz (Luxemburg)
Zur Institutionalisierung von Bildungssystemen
Justin J.W. Powell (Luxemburg)
Bildungssysteme und Bildungsungleichheiten
Andreas Hadjar (Luxemburg)
Zusammenhang von Bildungsforschung und -politik
Jürgen Oelkers (Zürich)
Podiumsdiskussion 15.45-16.45
?Bildungskrisen als politische Herausforderungen?
Moderator: Martin Spiewak
Gäste:
Ulrich Commerçon, Bildungsminister des Saarlandes (Deutschland)
Claude Meisch, Bildungsminister Luxemburg (LU) (angefragt)
Peter Hänni, Schulinspektor, Erziehungsdirektion des Kantons Bern (CH)
Jürgen Oelkers, Bildungsforscher, Universistät Zürich (CH)
Daniel Tröhler, Bildungsforscher, Institute of Education and Society (LU)
Gastvortrag 17.00-18.00
Learning to Love the Bomb: Benefits of the Cold War for American Research Universities and the Dire Consequences of Peace
David Labaree (Stanford)
Organisation Institute of Education and Society (Luxemburg)
Raum Hörsaal 5

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